Leinöl macht glücklich und gesund
Leinöl wird aus den Samen des Gemeinen Leins gewonnen. Die Pflanze wird auch Flachs genannt und ist eine unserer ältesten einheimischen Kulturpflanzen.
Schon Hildegard von Bingen betonte die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung des Leins und wandte Umschläge mit gemahlenem Leinsamen an, um Geschwüre, Furunkel und Akne aufzuweichen. Leinöl ist das Lebensmittel mit dem höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Es enthält deutlich mehr als die dafür gerühmten fetten Fische wie Wildlachs, Hering und Makrele (bis zu 55 Gramm in 100 Gramm Leinöl, etwas 3 Gramm in Fisch).
Omega-3-Fettsäuren haben ein breites Wirkspektrum: Sie stärken das Herz-Kreislauf-System, das zentrale Nervensystem und die Immunabwehr, erhalten die Flexibilität der Blutgefäße, regulieren die Blutfettwerte (Triglyceride und Cholesterin) und beugen Thrombosen und Arteriosklerose und Ihren Folgen wie Schlaganfall und Herzinfarkt vor.
Eine besondere Bedeutung hat die essenzielle Alpha-Linolsäure (ALA), die nicht nur herausragende medizinische Eigenschaften aufweist. Aus ihr kann der Körper zwei weitere wichtige essenzielle Fettsäuren herstellen (EPS und DHA).
Neben den Fettsäuren bietet das Leinöl zahlreiche weitere wertvolle Inhaltsstoffe, wie z. B. die Polyphenole – antioxidativ wirkende sekundäre Pflanzenstoffe, die Zellen und Gewebe vor freien Radikalen schützen, und die Lignane (Phytohormone), die denen des menschlichen Organismus ähnlich sind. Diese Pflanzenhormone können bei Wechseljahresbeschwerden helfen.
Kalt gepresstes Leinöl wirkt stimmungsaufhellend und kann Depressionen und Ängste lindern.
Wertvolle Pflanzenöle müssen schonend und ohne Erhitzen hergestellt werden. Sie dürfen nicht zum Braten verwendet werden. Das hochwertige kaltgepresste Leinöl muss licht- und luftgeschützt im Kühlschrank aufbewahrt werden, da es durch Sauerstoff leicht oxidiert und bitter wird. Es hat nur eine kurze Haltbarkeit von einigen Wochen. Das Öl eignet sich für Salate, Dips und kalt geschlagene Saucen oder kann nach dem Kochen warmen Speisen zugefügt werden. Auch die tägliche Einnahme von 1 Teelöffel bis 1 Esslöffel ist empfehlenswert. Für die bessere Aufnahme sollte Leinöl mit Vitamin E kombiniert werden, etwa in Form von Sonnenblumenkernen.