Unser Immunsystem ist eine hochkomplexe Angelegenheit und aus meiner Sicht eine ganzheitliche Aufgabe. Denn Gesundheit kann nur entstehen, wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind.
Der erste wichtige Schritt ist, Stress jeder Art zu erkennen und zu reduzieren. Eine gesunde Lebensweise im Allgemeinen, ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung kommt natürlich ebenso eine wichtige Bedeutung zu.
Aber das ist ist uns im Allgemeinen durchaus bekannt. Es ist mir immer wieder ein großes Anliegen dieses Thema anzusprechen und in unser Bewusstsein zu bringen. Gerade in diesen Zeiten von Corona. Es reicht eben nicht, ab und zu mal eine Vitaminpille einzuwerfen, etwas frische zu Luft zu schnappen und zu glauben, dass damit alles ok ist.
Ich selbst bin immer davon ausgegangen, dass mein Immunsystem schon ok sein wird, bzw. habe mich nicht im Besonderen darum gekümmert. Das hat sich geändert als eine Autoimmunkrankheit bei mir diagnostiziert wurde.
Ich möchte mit dir meine wichtigsten Erkenntnisse teilen, die mir geholfen haben meinen Körper besser zu verstehen und Eigenverantwortlich und Selbstbestimmend zu handeln.
Persönlichen Stress erkennen
Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf äußere und innere Stressfaktoren. Soll heißen, du solltest dich selbst beobachten und herausfinden, was, oder wer deine Stressauslöser sind. Im Allgemeinen wird Stress durch Überforderung ausgelöst.
Chronischer oder lang anhaltender Stress löst in unserem Körper eine ganze Kaskade an Reaktionen aus. Unser autonomes Nervensystem besteht aus zwei Hauptsträngen, dem sympathischen und dem parasympathischen. Diese aktivieren unsere Muskeln und Organe antagonistisch, also einem steten Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe. Unser Körper ist darauf ausgerichtet uns vor Gefahren zu schützen. Das Gehirn spielt dabei die Hauptrolle.
Das passiert in deinem Körper: Stresshormone werden ins Blut geschwemmt. Diese setzen sich auf die weißen Blutkörperchen und schränken dort deren Arbeit ein. Es werden weniger Botenstoffe ausgeschüttet, welche die Immunzellen zur Vermehrung anregen. Es sind auch weniger Killerzellen und spezialisierte Antikörper unterwegs. Kurz – dein Immunsystem ist jetzt geschwächt.
In unserem heutigen Leben geht es meist nicht mehr um lebensbedrohliche Gefahren, aber trotzdem reagiert unser Körper mit dieser „veralteten“ Stressreaktion. Stress erleben wir heute in einer anderen Form. Beispielsweise kannst du dich „bedroht“ fühlen, wenn dein Selbstwert bedroht ist, du Angst hast zu versagen, oder von wichtigen Menschen getrennt zu sein. Die Liste ist lang und ganz individuell.
Dein Gehirn ist das Organ, welches entscheidet welche Erfahrungen für dich stressig sind. Es kann sich auch um ganz banale Dinge drehen, wenn zum Beispiel etwas nicht so läuft wie du es gerne hättest. Zudem reicht es auch aus, sich gefährliche und angsterfüllte Situationen vorzustellen, um eine Stressreaktion im Körper auszulösen. Der Körper unterscheidet nicht zwischen Realität oder Vorstellung.
Mit mehr Gelassenheit und Bewusstsein über diese Situationen, kannst du dir selbst helfen, dein Nervensystem wieder rechtzeitig zu beruhigen.
Darmgesundheit – immer noch unterschätzt
Die Wissenschaft kennt die negativen Auswirkungen von Stress auf unsere Verdauung. Der Vagnusnerv wird hierfür als Grund in Betracht gezogen, der eine direkte Verbindung zu unserm Gehirn hat. Unser Darm besitzt 100 Millionen Nervenzellen und ist eigentlich ein eigenständiges Gehirn. Unser „Bauchhirn“ steuert alle Bereiche unserer Verdauung.
Eine Analyse deiner Darmflora kann sehr hilfreich sein. Es geht um ein ausgewogenes Gleichgewicht der „guten“ und „schlechten“ Bakterien. Eine gestörte Darmfunktion -sei es durch Stress, Unverträglichkeiten oder andere Faktoren- kann eine Aufnahme von wichtige Nährstoffen hemmen.
Und selbstverständlich spielt eine ausgewogene, vielseitige, natürliche Ernährung eine enorm große Rolle. Ich z. B. versuche meine Nahrung so lebendig wie möglich zu gestalten. Ich trinke ausschließlich Wasser und Tee und Kaffee. Natürlich auch mal ein Gläschen Rotwein. Ich kaufe so oft als möglich regional, saisonal und Bio. Ich verarbeite meine eigene Ernte aus meinem Garten, ich backe mein Brot selbst, kreiere mir meinen Tee mit Kräutern aus meinem Garten und dem Umland. Vermeide zu viel Süßkram und Zusatzstoffe wo immer es geht. Ich sorge für viel Abwechslung auf meinem Speiseplan, baue genug Ballaststoffe und gute Fette und ausreichend Eiweiß ein.
Eine Fehl-oder Mangelernährung kann durch „leere Kalorien“, Transfette, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Gluten und zu viel tierisches Eiweiß entstehen.
Ich versorge und nähre mich nach meinem Zyklus. Das heißt, ich nehme wahr, was mein Körper gerade wovon und wieviel braucht. Auch die unterschiedlichen Jahreszeiten spielen hierbei eine beachtliche Rolle. Ich spüre gerade die Umstellung von Herbst- auf Wintertemperaturen, mein Essverhalten verändert sich und ich passe mich an, vertraue meinem Körper.
Guter Schlaf- ein Segen
Grundsätzlich schlafe ich wie ein Stein. Aber das war zwischenzeitlich nicht immer so. Ich hatte Einschlaf- und Durchschlafprobleme, was sich extrem negativ auf meinen sportlichen Alltag ausgewirkt hat. Oft hatte ich das Gefühl, mir fehlt meine Energie und Durchhaltevermögen. Kurzum fühlte ich mich schlapp und ständig am Limit. Schlafmangel führt ebenso wie eine schlechte Ernährung zum körperlichen Stress und somit in eine Unterversorgung.
Es gibt viele Möglichkeiten und Gründe für einen schlechten Schlaf. Letztlich musst du selbst herausfinden, was dir hilft um deine Schlafqualität zu verbessern. Meditieren, Einschlafmusik, abends nicht zu viel essen uvm. haben mir persönlich leider langfristig nicht geholfen.
Ich habe für mich herausgefunden, dass mir Magnesium (Multi7) und Omega 3 zu einem himmlischen Schlaf verholfen haben. Im Prinzip lag es auf der Hand. Ich brauche durch ca. 15 Stunden Sport pro Woche extrem viel Magnesium. Omega 3 hilft bei aller Art von Heilungsprozessen im Körper, senkt Entzündungsprozesse und ist an zahlreichen Funktionen und Aufgaben im Körper beteiligt. Wie du siehst, ist es etwas ganz „persönliches“, also mein Thema. Deshalb gib nicht auf, viele Möglichkeiten für dich auszuprobieren.
Zusätzlich hilft es sehr, sich seiner negativen Gedankenmuster bewusst zu werden. Diese werden durch aktuelle Ängste und Sorgen an getriggert. Meist sind diese Gedankenschleifen aber schon in unserm Unterbewusstsein vorhanden. Ein liebevoller Umgang und Geduld mit uns selbst kann eine heilsame Wirkung auf unseren Schlaf haben.
Bewegung und frische Luft
Klingt so einfach! Aber mal ehrlich, wie oft bist du wirklich draußen an der fischen Luft? Täglich mindestens 30 bis 60 Minuten wären das Minimum um ausreichend Sauerstoff zu tanken und um deine Zellen zu versorgen.
Muskeltraining ist enorm wichtig für unser Immunsystem. Bei jeder Art von Muskelaktivität werden verschiedene immun protektive Prozesse angestoßen. Muskeln verjüngen und regen den Fettabbau an.
All das ist dir bestimmt bekannt. Erstelle dir deinen persönlichen Wochenplan. Sorge für ausreichend Bewegung und Sauerstoff. Sei gut zu dir und deinem Körper!
Richtiges Mindset
Dieser Punkt ist letztlich der Wichtigste, denn ohne dein richtiges Mindset, helfen dir diese meist schon bekannten Informationen wenig. Denn der Weg zur mehr Freundlichkeit deinem Körper gegenüber, führt über dein Bewusstsein darüber. Wenn es dir möglich ist, deinen inneren Dialog positiv zu verändern, bist du auf einem guten Weg, um so auch dein Immunsystem zu stärken.
Richtiges Mindest kannst du Erlernen. Für mich heißt das in erster Linie mich selbst besser zu verstehen und kennenzulernen. Hierzu gehört, dass ich mir meiner Werte bewusst bin, meine wichtigsten Bedürfnisse kenne und erfülle, meinen Widerständen mit Geduld und Liebe begegne, mir meiner Glaubenssätze bewusst werde und sie transformieren kann. Über meinen inneren Beobachter kann ich das alles wahrnahmen und steuern.
Je mehr du über dich, deinen Körper und seine Funktionen weißt, umso besser wird es dir gelingen deine persönlichen Stressauslöser zu erkennen.
Umweltgift & Co.
Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass wir in der heutigen Zeit, vielen unterschiedlichen Umweltgiften ausgesetzt sind. Chemische Stoffe, Pestizide, Schwermetalle gehören zu unserem Alltag. Wir nehmen diese täglich über unsere Nahrung, Kleidung , Kosmetika und die Luft auf.
Du kannst einiges für dein Immunsystem tun, indem du z. B. auf die Inhaltsstoffe deiner Kosmetika, Shampoo und Seife achtest. Vermehrt auf BIO Produkte umsteigst. Sorge für ausreichend Mikro- und Makronährstoffe, damit dein Körper in der Lage ist, sich selbst zu entgiften.
Ich wünsche dir ganz viele Erkenntnisse, die du durch mehr Selbstfürsorge erreichen kannst.
Wünschst du Unterstützung auf deinem Weg? Melde dich gerne.