Die Zeit ist für den Menschen das, was das Wasser für die Fische ist. Sie schwimmen in Ihrem Element, ohne sich Gedanken zu machen, worin sie sich eigentlich bewegen. Der Mensch jedoch hat die Fähigkeit darüber nachzudenken. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das Zeit spart. Die Menschen klagen immer wieder, dass sie zu wening Zeit zu haben, mehr und mehr unter Zeitdruck zu stehen. Könnte es nicht sein, dass wir mehr Zeit hätten und weniger unter Stress leiden würden, wenn wir uns das ständige Zeitsparen – sparen würden? Denn Zeit kommt täglich auf Neue nach, und zwar in exakt der Menge, die Tag für Tag vergeht.
Wir sollten wieder mehr Gelassenheit und Geduld im Alltag üben. Wir fühlen und riechen wenig, sehen und erkennen vieles nicht, wenn wir zu schnell sind. Die Dinge und Geschnisse um uns herum, kommen gar nicht mehr an uns heran.
Unendlich vieles geht beim raschen Reinschmecken verloren, bleibt beim schnellen Hinhören und kurzen Hinsehen verschlossen. Besser, gesünder und auch attrakiver ist es, den Versprechen und Verführungen der Schnelligkeit nicht zu folgen. Das lehrt uns schon das Märchen vom Hasen und dem Igel.
Rasen ist der schnellste Weg, ins Gras zu beißen
Langsam, aber sicher!
Wer zu schnell ist, den bestraft das Leben!
Krieg ist schnell, Frieden ist langsam
Laster sind schnell, Tugenden langsam
Die Liebe braucht Zeit, sie liebt die Zeit
Nur Mut: Schlendern Sie mal wieder sorglos, ziellos, auf Um- und Ab-und Nebenwegen. Vielleicht landen Sie ja dann an jenem glücklichen Ort, wo sie bei einem Gespräch über die Zeit, die Sie nicht haben, die Zeit vergessen haben.
Quelle: Lob der Pause von Karheinz A. Geißler