Veränderung braucht Mut. Das wusste schon Vincent van Gogh als er sagte:
„Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren„
Mir geht es in meiner Arbeit darum, Mut und Veränderung für Gesundheit auf allen Ebenen zu fördern und entfalten. Denn es braucht Mut, um sich wirklich tiefergehend mit sich selbst zu beschäftigen. Das ist nicht immer einfach und kann emotional und anstrengend werden. Genau hier liegt die Herausforderung nicht gleich aufzugeben.
Veränderung kann Angst machen und manche Menschen schrecken davor zurück. Denn oft riskieren wir damit den Ausschluss aus einer Gemeinschaft (Familie, Freunde, Kollegen). Wenn du z. B. beschlossen hast vegetarisch zu essen, kann das in deinem näheren Umfeld zu ständigen Diskussionen führen. Du hast das Gefühl, dich rechtfertigen zu müssen. Das ist anstrengend und nervenaufreibend. Es erfordert Mut dran zu bleiben. Mut zu dir und zu deiner Entscheidung zu stehen.
Angenommen, du hast dich entschlossen abzunehmen. Du veränderst jetzt dein Verhalten. Wenn du in einer Gemeinschaft lebst, fällt dein „anderes Verhalten“ auf. Du wirst darauf angesprochen. Jetzt erfordert es auch wieder deinen Mut zu deiner Entscheidung zu stehen, auch wenn es schwierig werden kann. In vielen Situationen wird deine „innere Stärke“ abgefragt. Da packen z. b. die Kollegen den Kuchen aus, oder gehen gemeinsam zum Italiener nebenan. Wie reagiert du? Bist du mutig und sagst NEIN, aber JA zu dir selbst?
Wir alle kennen diese Situation aus unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens. Aber wie genau gelingt nun die Veränderung? Allein das Wollen reicht leider nicht aus. Wir sind viel komplexere Wesen, denn unsere Emotionen, Bedürfnisse und Werte spielen dabei eine große Rolle.
Zuerst sollten wir uns auf der Suche nach dem „Wie“ nach innen begeben. Bleiben wir bei dem Beispiel „abnehmen“. Wieder ist es zuerst der Mut, der uns diesen Blick nach innen wagen lässt. Mut zur Ehrlichkeit. Mut entsteht nicht im Kopf, sondern er ist eher ein Gefühl von innerer Sicherheit. Die feste Absicht jetzt etwas zu verändern, egal was sich im Außen für Schwierigkeiten zeigen mögen.
Deine Werte
Wenn ich als Personal Trainerin zu viel Gewicht hätte, so dass ich mich nicht mehr wohlfühle, sollte ich zuerst meine Werte überprüfen. Stehe ich noch für meine Werte wie „Glaubwürdigkeit“, „Gesundheit“, „Selbstfürsorge“ und „Wertschätzung“? Oder hat sich etwas verändert? Wenn ja, sollte ich meine neuen Werte definieren. Falls nicht, geht die Suche weiter nach meinen Bedürfnissen, die ich vielleicht nicht erfülle.
Übrigens, die meisten Menschen steigen hier schon aus. Es wird nämlich anstrengend und unbequem. Viele wissen auch gar nicht, wie sie an bestimmte Fragen und Antworten herankommen sollen. Wissen ihre Werte nicht. Sie nehmen sich nicht die Zeit, sich wirklich zu fühlen und nach innen zu horchen. Werte sind deine Glaubenssätze, deine tiefen Überzeugungen und deine verinnerlichte Haltung. Werte zeigen an, wofür du im Leben stehst, wofür du brennst und machen dich als Person einzigartig.
Deine Emotionen & Bedürfnisse
Emotionen sind wie das Lämpchen in deinem Auto, welches aufleuchtet und dir anzeigt, dass du z. b. die Handbremse angezogen hast. Vielleicht merkst du es nicht gleich…dein Auto fährt womöglich langsamer und später fängt es an zu qualmen und zu stinken…. dann wirst du stehen bleiben und du wirst das „Problem Handbremse“ lösen. Klarer Fall!
Weniger klar wird es wenn wir Emotionen haben, die uns nicht gefallen oder gar nicht auffallen und wir diese nicht „abschalten“ können. Wir haben dann keine Lösung für das Problem. Wieder braucht es Mut, tiefer im Inneren auf die Suche zu gehen, denn eigentlich leuchtet das „Lämpchen“ immer noch, nur sind wir jetzt einfach schon ausgestiegen.
Hinter jeder Emotion steckt ein Bedürfnis. Im Positiven wie im Negativen. Es gibt Grundbedürfnisse und viele weitere hunderte menschliche Bedürfnisse. Hier ein paar Beispiele die uns fast alle betreffen: Anerkennung, Liebe, Gesundheit, Geborgenheit, sozialer Akzeptanz, Bewegung, Spaß, Abwechslung, Ruhe, Sex, Inspiration, Alleinsein, Genuss, Gemeinschaft, Nähe, Ordnung, Sinn, Klarheit….
Deine Bedürfnisse spielen sozusagen die Hauptrolle in deinem Leben. Sie bestimmen wieviel Kraft, Energie und Lebenszufriedenheit du hast. Dein Bedürfnis gibt dir den Antrieb, etwas in deinem Leben zu verändern.
Wenn du z. b. einen anstrengenden und stressigen Alltag hast, wenig Zeit für dich selbst, ständig für andere da bist und ihre Bedürfnisse erfüllst, zeigt sich immer mehr dein Gefühl (Emotion) von Unzufriedenheit. Dahinter kann z. B. das Bedürfnis nach Ruhe und Alleinsein oder Bewegung und Abwechslung stehen. Wenn du dir darüber aber nicht bewusst bist, wirst du dieses unbewusste Bedürfnis vielleicht mit einer Tüte Chips oder Gummibärchen befriedigen.
Der Schlüssel liegt darin, dir bewusst zu werden, welches Bedürfnis du ständig unterdrückst und/oder nicht erfüllst.
Am besten erstellst du dir eine Liste mit deinen ganz persönlichen Bedürfnissen. Überlege dir dann, woran es liegt, dass du diese Bedürfnisse nicht erfüllst und was genau du für dein Bedürfnis tun kannst.
Natürlich gibt es in unserem Leben immer wieder Lebensabschnitte und Situationen, in denen sich unsere Bedürfnisse verändern oder „überschneiden“. Jedoch ist es wichtig deine Bedürfnisse langfristig im Auge zu behalten, damit du ein zufriedenes Leben führen kannst.
Wenn ich z. B. mein Bedürfnis nach Bewegung der ganzen Woche nachgehe, fühle ich mich zufrieden und erfüllt. Aber ich erfülle mir dann auch mein Bedürfnis nach Entspannung und Ruhe am Wochenende!
In diesem Sinn, wünsche ich Dir viel Mut zu Veränderung. Finde deine Bedürfnisse und erfülle sie dir für ein glückliches Leben.