Wechseljahre & Gewichtszunahme – was tun?

Wie es damals war

Während des größten Teils der Menschheitsgeschichte starb die überwiegende Mehrheit aller Frauen vor den Wechseljahren. Für diejenigen, die überlebten, kündigte das Klimakterium einen drohenden und unausweichlichen körperlichen Verfall an. Doch heute, da die Lebenserwartung einer Frau im Mittel zwischen 78 und 84 Jahren liegt, darf man erwarten, dass sie ihre Wechseljahre nicht nur überlebt, sondern dabei auch dynamisch und clever vorgeht. Die Wechseljahre die Du  erleben wirst, sind nicht die Wechseljahre Deiner Mutter oder Großmutter.
Frauen aus der Generation unserer Mütter, hatten ganz andere weibliche Rollenvorbilder, hatten ein völlig anderes soziales und politisches Umfeld. Über die Wechseljahre (wie auch über die Menstruation) wurde in der Öffentlichkeit nicht gesprochen. Heute ist das anders. In dem wir dieses Schweigen brechen, durchbrechen wir auch kulturelle Barrieren, sodass wir mit weit geöffneten Augen in diese neue Lebensphase eintreten können.

Viele Frauen fühlen sich zwischen 50 und 65 Jahren glücklich und ausgeglichen. Verglichen mit der Zeit als sie 20, 30 oder 40 Jahre alt waren. Sie haben das Gefühl, ihr Leben habe sich in vieler Hinsicht verbessert.
Das Schöne an der heutigen Zeit ist, dass Frauen in der Lebensmitte nicht nur – aufgrund ihres Alters – viel Lebensklugheit gewonnen haben, sondern dass sie noch jung genug sind, ihr Wissen umzusetzen und zu nutzen. Sie haben viel gelernt und wissen, was gut für sie ist. Und: die Kinder sind oft schon aus dem Haus. Die neue Zeit will genutzt werden.

Die unfaire Wahrheit

Wenn es ums Abnehmen geht, kennt die Natur keine Gerechtigkeit: Bei Männern genügt es nach einem Schlemmerwochenende mit Freunden, mal eben kurz die Handbremse zu ziehen, um die Pfunde zu verlieren: Frauen müssen dagegen mehr als das Doppelte leisten, um die unerwünschten Pfunde loszuwerden.

Eine andere Fähigkeit erweist sich heute als fast ebenso ungerecht, auch wenn sie aus rein biologischer Sicht durchaus Sinn macht. Der menschliche Körper – der männliche wie der weibliche – kann unermessliche Fettdepots für Notzeiten ansammeln. Als unsere Urahnen noch in Höhlen hausten, entschied diese Speicherfähigkeit über Leben und Tod, half sie doch eisige Winter und Notzeiten zu überstehen. Wem dies gelang, der pflanzte sich fort und konnte so seine Gene weitergeben. Dieses „Naturgesetz“ ist auch heute noch aktuell.

Heute nimmt in Deutschland jeder Erwachsene zwischen 19 und 59 Jahren im Jahr durchschnittlich 0,5 Kilogramm zu. In 40 Jahren sammeln sich so satte 20 Kilo an. Davon sind drei Viertel reines Fett, der Rest Muskelmasse, die der Körper braucht, um das höhere Gewicht überhaupt tragen zu können. Die Gründe dafür sind unterschiedlich und individuell. In der Regel liegt es daran, dass wir zu oft essen, die falschen Kombinationen wählen und zur falschen Tageszeit essen. Zu wenig Bewegung, zu viel Stress und zu wenig Entspannung ist heute leider der Alltag und schadet unserem Körper sowie unserem Hormonsystem.

Fakten 

Eine Ernährungsumstellung in den Wechseljahren wird jetzt mehr zum Thema. Durch die körperliche Umstellung während der Menopause haben viele Frauen Probleme, ihr Gewicht zu halten oder kämpfen gar mit einer Gewichtszunahme. Einige einfache Grundregeln können dir beim Abnehmen helfen.

Durch die hormonelle Umstellung lagert sich im Körper mehr Fett und Wasser ein. Zum anderen verändert sich der Energiebedarf des weiblichen Körpers, da sich das Verhältnis der Geschlechtshormone ändert. Die bekannten Sexualhormone sorgen unter anderem für weibliche Proportionen und halten die Haut straff und elastisch. Östrogenmangel macht sich beispielsweise in Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen bemerkbar.

Der Körper brauchte vorher rund 300 Kalorien pro Tag, um ein Ei heranreifen zu lassen. In den Wechseljahren fällt dieser Verbrauch weg. Auch die Muskelmasse schwindet, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird. Somit verbrennt der Körper weniger Fett.

Da sich der Energieumsatz des Körpers in den Wechseljahren unwiederbringlich verändert hat, hilft nur eine dauerhafte Ernährungsumstellung, am besten kombiniert mit Sport und Bewegung. Es muss keine anstrengende Sportart wie Joggen oder Mountainbike sein. Nordic Walking, Wandern oder ein flotter Spaziergang bringen deinen Stoffwechsel ebenso wieder in Schwung.

Das kannst Du tun:

Keine Diät! Sonst sinkt der Grundumsatz noch mehr in den Keller. Achte auf regelmäßige Mahlzeiten mit angemessenen Portionen. Die Hälfte deines Tellers sollte mit Gemüse gefüllt sein. Lass die Finger von Limonaden und zuviel Süßen. Versteckte Fette findest du oft in Fertigprodukten, Wurst und Käse. Es lohnt sich auf ein Blick auf den Zuckergehalt von Joghurts und Brotaufstrichen. Hier kannst du viel einsparen, indem du auf die Inhaltstoffe achtest.

Ein bewegter Alltag wird dir ebenso dabei helfen, dein Gewicht zu halten. Plane trotz Zeitmangel genug Raum für dich ein. Eine gute Figur erfordert ein gewisses Maß an Organisation, denn Sport und die Zubereitung von gutem frischem Essen braucht Zeit.

Der effektivste Figurtipp für Frauen in den Wechseljahren lautet Muskeltraining. Je älter wir werden, desto mehr Muskelmasse verlieren wir – alle zehn Jahre etwa drei Kilogramm. Und das ist beträchtlich, denn nur in unseren Muskeln wird Energie verbrannt, und das sogar im Ruhezustand. Also ran an die Hanteln!

Wieder mehr auf sich zu schauen, das ist aber leichter gesagt als getan. Es lohnt sich ein Blick auf deinen Alltag. Was ist mir wirklich wichtig? Wo verliere ich zu viel Zeit mit unwichtigen Dingen?

Mehr Genießen und an den richtigen Stellen reduzieren, dann kommt auch kein Gefühl des Mangels auf. Weniger Stress und mehr Gelassenheit! Auch den Wechseljahren lässt sich etwas positives abgewinnen, vielleicht sogar trotz der zwei störenden Kilos zu viel. Gute Ausstrahlung kennt nämlich kein Alter.

 

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